Grundregeln
„Keep it simple“
Eine Einladung, gerade zu Weihnachten, ist dazu da, dass man schöne Stunden mit der Familie oder mit Freunden genießt. Es geht nicht darum „Koch des Jahres“ zu werden. Lieber nur zwei oder drei Gänge und weniger aufwändige Speisen, als man überfordert sich und ist dann nur frustriert, weil nichts gelingt. Keiner der Gäste erwartet sich ein 10 gängiges Menü. Vergiss ausgefallene und zu kostspieleige Zutaten. Versuche saisonale Produkte zu verwenden. Erstens sind sie leichter zu bekommen und man spart Zeit beim Einkaufen und zweitens Erdbeeren schmecken im Dezember einfach nicht!
Das Zauberwort heißt „Vorbereiten“
Je mehr Gäste ich eingeladen habe, desto mehr Speisen in meinem Plan lassen sich sehr gut vorbereiten. Mein allerbester Freund ist am Tag des Events ist das Backrohr. Braten oder Schmorgericht sind für eine große Anzahl von Gästen ideal. Vorbereiten, ab in Rohr und in den nächsten Stunden hat man Zeit für andere Dinge. Das Essen kocht sich quasi von alleine. (Bei Durchsicht meiner Posts habe ich mit Schrecken festgestellt, dass es zum Thema Braten kein einziges Rezept gibt. Schande über mein Haupt!)
Im Normalfall mache ich am Tag der Einladung nur ein, höchstens zwei Gerichte frisch. Alles andere ist schon fertig im Kühlschrank oder Gefrierfach und wartet nur noch darauf angerichtet zu werden. Wenn man keinen großen Kühlschrank hat, kann man im Winter auch die Terrasse nutzen. Getränke lassen sich zu dieser Zeit auch draußen kühlen.Delegieren
Bei jeder unserer Einladungen ist mein Mann für die Getränke zuständig. Wir sprechen im Vorfeld das Menü und die Getränke ab. Für den Einkauf und beim Fest selbst ist er für Getränke zuständig. Hat also jemand ein leeres Glas…not my fault.
Auch zu Weihnachten kann man delegieren, nicht nur an den Mann oder den Freund. Die beste Freundin macht die weltbeste Schokocreme. Wunderbar! Bitte mitbringen! Ich bin sicher, auch die Schwiegermutter würde sich freuen, wenn sie ihre über alles geliebten Kekse für den Kaffee mitbringen darf. Nur keine Scheu, wenn man nett nachfragt, ist jeder geehrt am Gelingen eines wunderschönen Fests beteiligt zu sein.
Menüplanung
Starter
Möchte man zu Beginn einen Aperitif servieren, sollte man auch kleine Häppchen / Fingerfood dazu servieren. Denn wer möchte, dass sich die Gäste schon leicht betüddelt zur Suppe setzen. Fingerfood lässt sich gut als kleines Buffet vorbereiten. Verschiedene Dips mit frischem, knusprigem Weißbrot (vom Bäcker – Keep it simple!), Bruschettas, Crostini oder Dörrpflaumen im Speckmantel (aus dem Rohr!).
Suppe
Jede Art von Suppe kann schon ein bis zwei Tage vorher gemacht werden. Und im Winter ist ein warmes Süppchen immer eine feine Sache. Egal ob cremige Gemüsesuppe, eine weihnachtliche Maronisuppe oder klare Rindsuppe passt alles ins Weihnachtsmenü.
Hauptgang
Ich muss gestehen ich bin ein Fan von großen Braten. Truthahn, Roastbeef, Lammschlögel, bei mir kommt alles bei Niedertemperatur ins Rohr. Mit einem Fleischthermometer lässt sich die Kerntemperatur messen und so gelingt jeder Braten! Wenn man allerdings noch nie einen großen Braten gemacht hat und ein wenig Respekt davor hat, dann bietet sich etwas Geschmortes an. Brasato Manzo, Geschmortes Rindfleisch mit Wurzelgemüse oder der Schmortopf nach Ottolenghi, braucht viele Stunden im Rohr, aber kaum Aufmerksamkeit der Köchin.
Dessert
Schokomousse, Panna Cotta, Eis meine Lieblinge bei großen Einladungen. Weil,…natürlich, man kann es super vorbereiten! Um aufsehen zu erregen serviert man eine Trilogie. Klingt doch raffiniert und nach viel Arbeit, ist es aber nicht. Letztes Jahr gab es bei mir „Trilogie vom Christstollen“. Geeister Christstollen, Mini-Christstollen und Panna Cotta a la Christstollen wurden serviert. Alles war schon fertig und musste nur noch angerichtet werden.
Zeitplan erstellen
Zuerst geht es um den groben Zeitplan, der vor jeder großen Einladung ansteht. Wenn es sich dabei um einen „Runden Geburtstag“ handelt, so sollte man spätestens 6 Monate vor dem Event mit der Planung beginnen, bei einer Hochzeit natürlich noch viel früher. Hier zeige ich euch als Beispiel den Ablauf, den ich einhalte, wenn ich z.B. ein Sommerfest oder eben das Weihnachtsfest plane.
1 Monat vorher:
- Gästeliste erstellen
- „Save the Date“ ausschicken
Sehr schick als Karte, kann aber auch als SMS oder Mail sein.
2 Wochen vorher:
- Einladungen verschicken
- Menü planen
- Getränke auswählen
- Einkaufsliste erstellen
- Deko überlegen
1 Woche vorher:
- Getränke besorgen
- Deko basteln oder besorgen
- Sitzplan erstellen
- Tischkarten machen
3-4 Tage vorher:
- Einkaufen
- Speisen kochen, die sich vorbereiten lassen
- Tag X planen