Lavanttaler Piggalan | Adventgeheimnis #10

Ich freue mich sehr, dass ich mit meinem Adventgeheimnis nun schon ins fünfte Jahr gehe. Viele liebe Bloggerinnen haben mich besucht und für euch wunderbare Rezepte dagelassen. Das Schokoladen-Fudge vom letzten Jahr gehört mittlerweile zu den Leckereien, die bei uns am schnellsten weg sind. Heuer lernen wir durch Betty vom Blog Mundgefühl eine Kärntner Tradition kennen. Dort werden am Heiligen Abend Lavanttaler Piggalan gemacht.

Lavanttaler Piggalan | Adventgeheimnis | SOAP|KITCHEN|STYLE

Betty habe ich erst vor kurzem kennengelernt, als ich im November das FashionCamp Vienna Net&Work besucht habe. Bei diesen Veranstaltungen gibt es immer wieder die Möglichkeit BloggerInnen wiederzusehen oder neue kennenzulernen. Da wir beide über Essen und Genießen bloggen gab es viel zu tratschen. Bei Betty findet man Rezepte für eine schnelle und gesunde Küche für Berufstätige und Familien mit wenig Zeit. Ich bin sicher das Huhn aus dem Ofen werde ich bald probieren. Aber nun Vorhang auf für das Adventgeheomnis #10.

Fragen zum Advent

Zuallererst möchte ich mich bei dir, liebe Ursl, sehr herzlich bedanken, dass ich bei deinem Adventgeheimnis Gast sein darf. Es war schon eine total nette Begegnung, über die ich mich sehr gefreut habe, als wir uns heuer beim Fashion Camp über den Weg gelaufen sind. Leider bin ich als Kärntnerin von solchen Ereignissen weit vom Schuss und habe selten die Gelegenheit mich mit lieben BloggerkollegInnen persönlich auszutauschen. Umso größer war die Freude, als ich deine Anfrage bekommen habe und ich mein persönliches Adventgeheimnis mit dir und deinen LeserInnen teilen darf. Zuvor möchte ich aber noch auf deine Fragen, die du mir gestellt hast, eingehen:

1. Am Advent liebe ich…
…die geschmückten Häuser, die vielen Lichterketten und natürlich die Zeit, die wir gemeinsam mit Kekse backen und Weihnachtsmusik hören, verbringen.

2. Unter meinem Christbaum…
…soll heuer mein 2-jähriger Sohn mit strahlenden Augen stehen und sich über den Christbaum mit seinen vielen Kerzen und Sternspritzern freuen.

3. Mein Weihnachtsmenü…
steht als spontaner Mensch natürlich noch nicht fest. In meinem Kopf gibt es ca. 1000 Ideen und selbst wenn das Menü feststeht wird es auch noch drei Mal geändert. Reden wir also bitte am 23. Dezember nochmal 😉

4. Das Geheimnis für einen gelungenen Adventnachmittag…
…ist, den Alltag einfach mal zur Seite schieben, eine gute CD auflegen und mit der Familie schöne Stunden verbringen. Das kann im Freien bei einem Spaziergang sein oder auch zu Hause bei Kerzen und einem guten Essen oder Keksen.

Ein Brauch am Heiligen Abend – Lavanttaler Piggalan

In meiner Heimatregion, dem Lavanttal, folgt man am 24. Dezember einer sehr langen Tradition – man isst „Lavanttaler Piggalan“. Diese werden ausschließlich am Heiligen Abend gegessen. Das ist eine Süßspeise, die mit etwas Rum oder Schnaps getränkt wird. Rezepte gibt es in jedem Dorf fast genausoviele wie Einwohner. Jede Familie hat ihr eigenes Geheimrezept… Man kann sich also vorstellen, wie viele Varianten davon im Umlauf sind.
Abgesehen von den vielen Abwandlungen besteht die Basis aus einem Reindling oder altbackenem Weißbrot. Das Ganze wird mit Mohn und/oder Nüssen und Rosinen verfeinert und mit einem Sud aus dem Kochwasser von Kletzen (Dörrbirnen) und etwas Rum oder Schnaps aufgegossen. Nachdem es schön durchziehen konnte, genießt man diese Köstlichkeit gemeinsam mit der Familie. Kinder natürlich ausgenommen.
In meiner Herkunftsfamilie hat es diese Tradition allerdings nicht gegeben. Kennengelernt habe ich sie erst später durch die Verwandschaft meiner Schwägerin. Aber mittlerweile ist mir dieser Brauch ans Herz gewachsen und gehört für mich zu Weihnachten dazu. Ganz besonders freut es mich, wenn die Mama meiner Schwägerin ein Schüsserl von ihren Piggalan nur für mich mitgibt.

Lavanttaler Piggalan | Adventgeheimnis | SOAP|KITCHEN|STYLE

Lavanttaler Piggalan

Zutaten:

300 g alter Reindling oder altbackenes Weißbrot
3 EL Zucker (nur bei Verwendung von Weißbrot – Reindling ist süß genug)
150 g geriebener Mohn
200 g Kletzen (Dörrbirnen)
2 Stamperl (4 cl) Rum oder Schnaps

So werden sie gemacht:

Am Vortag die Kletzen über Nacht in Wasser einweichen.

Am Tag der Zubereitung die Menge des übrig gebliebenen Einweichwassers abmessen und mit soviel Wasser auffüllen, dass es insgesamt 1/2 l Flüssigkeit ergibt. Dann die Kletzen im Einweichwasser weich kochen. Sobald sie weich sind, vom Herd nehmen und im Sud auskühlen lassen, abseihen und das Kochwasser auffangen. Die Kletzen für eine andere Speise verwenden.

Den Reindling (oder das Weißbrot) in dünne Scheiben schneiden. Den Sud des Kletzenkochwassers mit dem Rum vermischen. Mohn und Zucker vermengen.

In eine Schüssel abwechselnd eine Schicht Reindling geben und etwas von der Mohn-Zucker-Mischung drüberstreuen. Die Schichten werden so lange abwechselnd eingefüllt, bis alle Zutaten verbraucht sind. Zum Schluss mit der Flüssigkeit übergießen und für mindestens eine Stunde kühlstellen.

Vielleicht schwappt dieser nette Brauch ja in andere Bundesländer über und der eine oder andere findet Gefallen an diesem genussvollen Brauch. Wer weiß… Aber ob mit oder ohne Lavanttaler Piggalan – ich wünsche Euch allen ein friedvolles und bezauberndes Weihnachtsfest im Kreise Eurer Lieben…
Betty
Alle weiteren Rezepte meiner Gäste findet ihr unter dem Link Adventgeheimnis.

*Bilder: Betina Wech-Niemetz von Mundgefühl

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